von Annegret Moennig-Henssen
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27 Jan., 2021
Die Alltagsbelastungen der jungen Menschen zwischen 14 und 24 Jahren während der Corona Pandemie und das aktuelle psychische Befinden werden wenig beachtet, weil die jungen Menschen das Coronavirus kaum als tödliche Erkrankung fürchten müssen. Dabei passt die Stille, die um die jungen Menschen eingetreten ist, gar nicht zu der Lebensphase, in der die jungen Menschen aufgrund der verstärkten körperlichen und psychischen Entwicklung sind und dabei noch viel Sicherheit und Orientierung brauchen. Sowohl in den Schulen als auch als den Universitäten fehlen die sozialen Kontakte, vor allem hier der Austausch mit Gleichaltrigen, eine Schnupperlehre oder ein Praktikum stehen gar nicht mehr zur Debatte, ganz zu schweigen von Treffen in Cafés und Bars oder gar auf einer Party. Stattdessen verbringen die Jugendlichen Zeit vor dem Bildschirm oder auf dem Sofa zu Hause und können sich dabei nicht von den Eltern loslösen, was ein wichtiger Entwicklungsschritt in Abschnitt der Pubertät bis zum jungen Erwachsenenalter ist. Daher kämpfen immer mehr junge Menschen mit seelischen Problemen. In einer kürzlich veröffentlichten Studie der Universität Basel zeigte ca. 1/3 der jungen Menschen depressive Symptome. Für die Entwicklung der jungen Menschen, aber auch für die Entwicklung unserer Gesellschaft ist daher ganz wichtig, dass den Jungen und Jugendlichen kurzfristig psychotherapeutische Hilfe zukommt, damit die Auswirkungen der Corona Pandemie auf das persönliche Wohlbefinden und auf den Schulen oder Studienerfolg nicht zum dauerhaften Problem werden und in manchen Fällen auch eine stationäre Therapie verhindert werden kann.